1.100 Betriebsprüfer durch HVF-Dozenten fortgebildet

1.100 Betriebsprüfer durch Dozenten der HVF fortgebildet

Nach den erfolgreichen Fortbildungen in den Vorjahren hat ein Dozententeam der Fakultät II – Steuer- und Wirtschaftsrecht – der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg erneut mehrere ganztägige Fortbildungsveranstaltungen für die Betriebsprüfer/innen und Amtsbetriebsprüfer/innen im Lande durchgeführt. Die Fortbildungen fanden in Kooperation mit der Oberfinanzdirektion Karlsruhe statt, die für die organisatorische Durchführung verantwortlich zeichnete. Die Auswahl der aktuellen steuerlichen Themenkomplexe erfolgte in Abstimmung mit der OFD.

An den insgesamt sechs Veranstaltungstagen in Ludwigsburg, Offenburg, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart und Tuttlingen nahmen in den vergangenen beiden Monaten rund 1.100 Finanzbeamte und -beamtinnen des Landes teil. Für die Konzernprüfer/innen des Zentralen Konzernprüfungsamts Stuttgart stellte Prof. Alber in einer eigenen Veranstaltung speziell auf deren Tätigkeitsgebiet abgestimmte aktuelle steuerliche Themen vor.

Die Veranstaltungen für die Betriebsprüfer/innen wurden jeweils in zwei große Themenblöcke eingeteilt. Am Vormittag haben die Referenten Prof. Alber, Prof. Hottmann, Prof. Schustek und Prof. Dr. Szczesny jeweils aktuelle und praxisrelevante Rechtsprechungsfälle, Gesetzesänderungen und neue Verlautbarungen der Finanzverwaltung aus den Bereichen des Bilanzsteuer- und Ertragsteuerrechts vorgestellt. Dieser Themenbereich gehört zu den klassischen Tätigkeitsschwerpunkten nahezu jeder Betriebsprüfung.

Wie von der OFD gewünscht haben die Dozenten Prof. Dr. Zipfel und Prof. Dr. Lahme im zweiten Teil über prüfungsrelevante Vorgänge des Grunderwerbsteuerrechts referiert. Beide leiten das Institut für Unternehmenssteuern und Unternehmensnachfolge (IfUU) an der HVF. Die Grunderwerbsteuer zählt zu den bedeutendsten reinen Ländersteuern (2017: rd. 1,75 Mrd. € in BW). Ihr Aufkommen ist in den vergangenen Jahren – auch aufgrund von gestiegenen Grundstückspreisen – erheblich angestiegen. Der Fokus der Fortbildung lag hierbei auf den durch Anteilsveränderungen an grundstückshaltenden Gesellschaften ausgelösten Grunderwerbsteuertatbeständen. Da bei diesen komplexen sogenannten Ergänzungstatbeständen nicht das Grundstück selbst übertragen wird, kommt es für den steuerlichen Aufgriff wesentlich darauf an, dass die Betriebsprüfer/innen deren Grunderwerbsteuerrelevanz erkennen.

Für alle Vortragsgebiete wurden den Teilnehmern jeweils umfangreiche Vortragsskripte zur Verfügung gestellt, welche auch als Nachschlagewerke die tägliche Arbeit der Prüfer/innen unterstützen sollen.

Nicht zuletzt im Hinblick auf die weiter zunehmende Komplexität im Steuerrecht sind Fortbildungsveranstaltungen für die Bewältigung der vielschichtigen Aufgaben der Prüfer/innen und letztlich auch für die Sicherung des Steueraufkommens unerlässlich. Aufgrund des anhaltend großen Zuspruchs und der positiven Eindrücke, den die Fortbildungsveranstaltungen bei den Teilnehmern, der OFD und den Referenten der HVF hinterlassen haben, sollen die Veranstaltungen auch in Zukunft fortgesetzt werden.