Erste Akademische Feier sorgt für volles Haus

17.12.2019

Prof. Dr. Wolfgang Ernst begrüßte die zwei neuen Mitglieder unter den Lehrenden und brachte seine Freude über deren Antrittsvorlesungen zum Ausdruck. Über 100 Zuhörer – darunter zahlreiche Studierende – waren gekommen und bereuten es nicht, obwohl die Vorträge unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Die Prorektorin für Forschung und Lehre, Prof. Dr. Anna Steidle stellte Martin Sauerland vor und konnte nicht verheimlichen, wie stolz sie darauf ist einen Lehrenden wie ihn an die HVF geholt zu haben. Dr. phil. Martin Sauerland (43) erhielt am 20. November 2018 den Ruf an die Hochschule Ludwigsburg. Er wurde auf die Professur für Psychologie mit dem Schwerpunkt Arbeit und Organisation berufen und trat diese am 1. März 2019 an. Er wird zu den Themen der Personalgewinnung, Personalauswahl, Personalentwicklung und Personalführung lehren und forschen.

Der Vortrag von Sauerland mit dem Titel „Wer die Entscheidung nicht trifft, wird von der Entscheidung getroffen – Wie man Entscheidungskompetenzen aufbaut und die Angst vor Fehlentscheidungen abbaut“ war allein schon von der Länge her fast schon eine Inhaltsangabe. „Erfolgreiches Handeln setzt gute Entscheidungen voraus“, so Sauerland in seinem Vortrag. Viele Menschen tun sich schwer damit, Entscheidungen souverän zu treffen. Er erörtert weiter die Gründe für schlechtes Entscheidungsverhalten und stellt eine Fülle von Entscheidungstechniken vor. Offen spricht er auch die Tabuthemen, wie die Angst vor Fehlentscheidungen und vor Verantwortung an und zeigte Möglichkeiten des konstruktiven Umgangs mit Fehlentscheidungen.

Der zweite Vortragende des Abends wurde vom Dekan der Fakultät I der HVF, Prof. Dr. Arne Pautsch begrüßt und vorgestellt. „Für Prof. Volker M. Haug gibt es auf seinem Fachgebiet kaum vergleichbare Professoren“, so Pautsch. Dass es gelungen ist, ihn an die HVF zu holen ist für die Forschung und Lehre an der Hochschule mehr als nur ein Prestigegewinn. Seit dem Wintersemester 2019/2020 hat Haug die Professur für öffentliches Recht, insbesondere Staats-, Europa- und Medienrecht an der HVF inne. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen dabei im Parlaments-, Gesetzgebungs-, Medien-, Partizipations- und Hochschulrecht.

Für seine Antrittsvorlesung hatte sich Haug ein Thema ausgesucht, dass in den vergangenen Wochen nicht wenige Menschen beschäftigt hat. „Parlamentarisches Selbstverständnis in Großbritannien und Deutschland – ein exemplarischer Rechtsvergleich“, so der Titel. Monatelang hing der Brexit im britischen Parlament. Dies hat auch die deutsche Aufmerksamkeit auf Besonderheiten des Unterhauses gelenkt. Haug zeigt das sich das Unterhaus teilweise erheblich von ihren Pendants im deutschen Parlamentsrecht unterscheiden. Nach seinen Worten erscheint dabei das „Mutterparlament“ der Demokratie weniger autonom und selbstbestimmt als in Deutschland. Volker M. Haug: „Besonders auffällig wurde das „crown-in-parliament“-Prinzip bei den Kämpfen, die traditionell von der Regierung vorgegebene eigene Tagesordnung festzulegen.“ Weiter ging er auf die vom UK-Supreme Court für nichtig erklärte Zwangsbeurlaubung des Unterhauses durch die Königin ein. Sein weiterer Vortrag stellte die parlamentarischen Selbstverständnisse des Unterhauses und das des Bundestages gegenüber.

Viele der Gäste nutzten den Stehempfang am Ende der Veranstaltung um mit den Dozenten weitere Gespräche zu führen.

Prof. Dr. Martin Sauerland

Prof. Dr. Volker M. Haug