Mutig und offen an den Veränderungen mitwirken

Trauben von festlich gekleideten Menschen an einem Nachmittag Ende Februar stehen im Foyer des Forum Ludwigsburg. Die insgesamt 356 Absolventen waren mit ihren Angehörigen zur feierlichen Bachelorverleihung gekommen, um die Abschlussurkunden in Empfang zu nehmen. Von den Festrednern gab es nicht nur lobende Worte, sondern auch Ermutigungen für ihre nächsten Schritte im Berufsleben.

Es sind zwei Studiengänge, die gemeinsam auf ihren Berufsweg entlassen werden. 270 von ihnen erhalten ihren Abschluss im Studiengang „Public Management“ und 86 im Studiengang „Steuerverwaltung“.

Das Grußwort an die Absolventen kam direkt aus dem Ministerium. Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor und Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg überbrachte nicht nur die Glückwünsche der Ministerin Theresia Bauer, sondern ging in seiner Ansprache auch auf das Studium ein. „Wir brauchen in der öffentlichen Verwaltung nicht nur mehr Mitarbeiter, sondern vor allem mehr gut ausgebildete“, sagte Steinbach. „Bürger haben heute andere Erwartungen an die Verwaltungen des Landes und der Kommunen“, weiß er und ermunterte die Bachelorempfänger für ihr künftiges Berufsleben. „Wirken Sie mutig an den Veränderungen mit und verfallen Sie nicht in das Mantra: ‚Das haben wir schon immer so gemacht‘!“ Als ein Beispiel, wie die Verwaltung weiter modernisiert werden kann, nannte der Ministerialdirektor die Einrichtung des neuen Studienganges „Digitales Verwaltungsmanagement“, der ab 1. September 2020 an den Hochschulen in Ludwigsburg und Kehl startet.

„Lernen – Lernen mussten Sie selber – die Rahmenbedingungen haben wir Ihnen geschaffen“, sagte der Rektor der Hochschule Ludwigsburg Prof. Dr. Wolfgang Ernst in seiner Begrüßung. Mit Rahmenbedingungen meinte er unter anderem die Flächen, die für den Unterricht benötigt werden. Und hier gibt es deutlichen Nachholbedarf. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass die notwendigen Flächen in den kommenden Monaten und Jahren zur Verfügung stehen werden“, gab sich der Rektor optimistisch. Später nahm dann der Ludwigsburger Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht bei der Preisverleihung des Förderpreises der Stadt dieses Thema auf und bestätigte den Optimismus von Wolfgang Ernst. „Wir sind in guten Gesprächen, was das Thema Flächen angeht“, ließ Knecht wissen.

Durchweg zufrieden mit den Abschlussleistungen zeigten sich alle Redner an diesem Nachmittag. Im Studiengang „Public Management“ waren im Jahr 2017 294 „Ersties“ gestartet, 270 (91,8%) von ihnen haben die Prüfung bestanden. Der Gesamtnotendurchschnitt lag bei 2,3. Davon bewegten sich 72 (26,6%) mit ihren Noten im Bereich von 1,6 und 2,0. Nadine Sickinger und Meike Schramm erhielten für ihre Leistungen die Note „sehr gut“. Die 23-Jährige Sickinger, die bei der Stadt Stuttgart beschäftigt ist, sicherte sich als Jahrgangsbeste mit dem Notenschnitt von 1,5 den Preis des Städtetages Baden-Württemberg, überreicht durch Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Städtetag BW sowie einen der Preise des Vereins der Freunde der Hochschule, überreicht durch den Benninger Bürgermeister Klaus Warthon.

Die gute Leistungsbreite der Abschlussnoten zeigte sich auch bei den Absolventen der Steuerverwaltung. 67 der 83 Prüfungsteilnehmer haben die Laufbahnprüfung bestanden. 29 (43,3%) davon mit der Note „gut“. Andrea Fezer, Finanzanwärterin vom Finanzamt Stuttgart III erreichte dabei rund 555 von 600 möglichen Punkten und damit die Note „sehr gut“. Als Jahrgangsbeste gab es Preise des Finanzministeriums Baden-Württemberg aus den Händen von Michael Magdziak und der BB Bank, der von der Landesdirektorin Petra Hasebrink überreicht wurde.

Den Förderpreis für die beste Bachelorarbeit mit der Note 1,5 im Studiengang „Public Management“ überreichte der Ludwigsburger OB Matthias Knecht an Christian Göttler. Er überzeugte in seiner Arbeit mit der Evaluation der E-Learning-Welt des Führungskräfteentwicklungsprogramms der Stadtverwaltung Herrenberg.

Die beste Bachelorarbeit im Studiengang „Steuerverwaltung“ mit der Traumnote 1,0 hat Alessandra Göller geschrieben. Mit einem Thema, das die Gutachter überzeugte: „Die Regelung der Mutterschaft im BGB de lege lata und de lege ferenda“.

Am Arbeitsmarkt sind die Abgänger der Hochschule Ludwigsburg auf jeden Fall gefragt. Ob nun Public Management oder Steuerverwaltung, sie alle haben eine Arbeitsplatzzusage oder eine Übernahme erhalten und eine Jobsicherheit gibt es durch den Beamtenstatus noch dazu.