Neue Studie zur Nutzung sozialer Medien von Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erschienen

09.04.2021

In der Kommunalpolitik gehören die sozialen Medien in der Zwischenzeit fest dazu – über zwei Drittel der baden-württembergischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister kommunizieren auch „digital“. Dabei sind Facebook und Messengerdienste wie WhatsApp die klaren Favoriten. Während Instagram und YouTube gerade im Zuge der Coronakrise an Attraktivität gewonnen haben, spielt Twitter – trotz einiger prominenter Beispiele unter den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Land – in der Breite keine große Rolle.

Zwar haben die sozialen Medien einen vergleichsweise geringen Anteil an der gesamten Kommunikationstätigkeit, sie werden aber sehr bewusst eingesetzt. Für die befragten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind die sozialen Medien vor allem eine Möglichkeit, um schnell zu informieren und gerade jene Zielgruppen anzusprechen, die über das Amtsblatt nur bedingt erreicht werden können. Gleichzeitig sind den Umfrageteilnehmenden auch die Risiken sehr bewusst: Rechtliche Unklarheiten in der Nutzung, drohende Shitstorms und die Verbreitung von Fake News.

So sinnvoll eine breite Mehrheit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister den Einsatz von Facebook und Co. für die eigene Kommunikation findet, so skeptisch wird der Mehrwert für die digitale Belebung der Demokratie gesehen: Eine Mehrheit der Befragten sieht die sozialen Medien als nicht geeignet für einen konstruktiven Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern an.

Diese eher nüchterne Einschätzung mag auch daraus resultieren, dass über die Hälfte (54%) der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister schon einmal persönliche Anfeindungen in den sozialen Medien erlebt haben.

An der unter Leitung von Prof. Dr. Rafael Bauschke durchgeführten Onlinestudie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung nahmen insgesamt 373 baden-württembergische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister teil. Die vollständige Studie ist verfügbar unter:

http://library.fes.de/pdf-files/bueros/stuttgart/17678.pdf

Die Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung vom 9. April 2021 finden Sie hier.

Prof. Dr. Rafael Bauschke