Perspektivwechsel: Gemeinsam kulturübergreifend lernen

21.12.2020

Die jeweils 13 deutschen und internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen in Kurz-Präsentationen einerseits universalen Fragestellungen nach (beispielsweise nach Zeitbegriffen, Werten oder Integrationsparadoxien) und erörterten andererseits kulturelle Eigenarten und z.T. Fluchtursachen der jeweiligen Herkunftsländer. In diesen wechselseitigen Lernprozessen wurde also nicht nur über Geflüchtete geredet, sondern mit ihnen.

Die Seminarsprachen waren Deutsch und Englisch. Gelegentlich wurden durch den mitwirkenden Syrer Louay Hindi, der schon häufiger HVF-Studierenden vom Leben und Sterben in Damaskus berichtete, einzelne Sachverhalte noch ins Arabische übersetzt.

Das digitale Perspektivwechsel-Seminar bot allen Teilnehmenden eine exzellente Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und zahlreiche neue Kontakte zu knüpfen. Welcher Beamte hat in seinem Adressbuch schon eine Jessidin, einen pakistanischen Mathematiker oder einen türkischen Akademiker, der vor Verfolgung aus seiner Heimat fliehen musste? Und die andere Perspektive: Wer noch Deutsch lernt, schätzt es, einmal auf Augenhöhe mit Studierenden über reale und relevante Themen zu kommunizieren.

Das von dem Psychologen und Ethnologen Prof. Dr. Alexander Loch entwickelte interkulturelle Austauschformat wird im Studiengang Public Management jährlich seit 2016 angeboten; in diesem Jahr wurde es mediendidaktisch für eine virtuellen Lernumgebung adaptiert und erfolgreich von der Seminargruppe moderiert. Realisiert wurde das Seminar durch die freundliche Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in der Förderlinie "Welcome-Studierende engagieren sich für Flüchtlinge".