Perspektivwechsel im Kloster: Interkulturelle Kompetenzentwicklung der besonderen Art im sechsten Semester - 27. Oktober 2021

27.10.2021

Im Zentrum standen bei diesem Lernformat Perspektivwechsel: Es wurde nicht über Geflüchtete geredet, sondern auf Augenhöhe mit Ihnen. In der Dialektik von Lernen und Lehren erfuhren die Teilnehmenden in zahlreichen wechselseitigen Vorträgen zum einen, welche aktuellen Fluchtdynamiken in den Herkunftsländern auftreten und zum anderen, welche kulturspezifischen Muster das Denken und Handeln der Menschen in den Herkunfts-, Transit- und Aufnahmeländern prägen.

In diesem einwöchigen „interkulturellen Mikrokosmos“ wurde viel ausgehandelt (beispielsweise Zeitkonzepte oder der Umgang mit Gender-Erwartungen), es gab etliche internationale Knowledge-Nuggets. Zum Beispiel berichtete eine afghanische Spielerin aus der Frauenfußball-Nationalmannschaft aus erster Hand über die aktuelle Lage in Kabul. Außerdem waren morgendliche Teambuilding-Aufgaben im Programm und es bestand zudem für die internationalen Teilnehmenden die Möglichkeit, mit ihren deutschen Peers Herausforderungen im Kontext von Verwaltungen und Alltag (Sprachkurse, Arbeitsmarktintegration etc.) zu erörtern. Es wurde viel gelacht, gelernt, multiperspektivisch hinterfragt, gemeinsam gegessen (Spätzle mit Humus), getanzt, ko-konstruiert und mit eingeladenen Expertinnen und Experten diskutiert. Ein alljährliches Highlight war auch in diesem Jahr wieder die gemeinsame Verfilmung von kurzen „interkulturellen Überforderungssituationen“ (auf beiden Seiten).

Der methodisch-didaktische Ansatz des Ethnologen und Psychologen Professor Dr. Alexander Loch (HVF) wird im Team mit dem Syrer Louay Hindi und der Politologin Dr. Konstanze Jüngling (Akademie Weingarten) umgesetzt und von der HVF-Alumna Pauline Okyere und Louisa Malisi (Studentin Public Management) aktiv organisatorisch unterstützt.

Prof. Dr. Alexander Loch