Projekt „Qualitätsoffensive“ erfolgreich abgeschlossen – 19. April 2022

19.04.2022

Nach fast vier Jahren hat die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg (HVF) eines der größten Projekte ihrer Geschichte erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen einer Veranstaltung übergaben die beratenden Unternehmen am 31. März 2022 dem Rektorat den Abschlussbericht. Nicht ohne Empfehlungen für die Zukunft. Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Teresia Bauer informierte sich im Rahmen einer Videoschalte über das Ergebnis der Qualitätsoffensive und die weiteren geplanten Schritte.

Auf großes Interesse stieß die Veranstaltung zum Abschluss des Projekts. Mehr als 40 Hochschulangehörige, sowohl Lehrende als auch Mitarbeitende, hatten sich eingefunden, um zu erfahren, wie das Projekt zu Ende gegangen ist, an dem viele von ihnen in den vergangenen vier Jahren intensiv mitgearbeitet hatten.

Rektor Professor Dr. Wolfgang Ernst bedankte sich dann zunächst „bei all jenen, die dazu beigetragen haben, dass wir heute – nicht ohne Stolz – mit Ihnen diese Veranstaltung durchführen können“. Der Dank richtete sich vor allem an die Beteiligten der Steuerungsgruppe und der Projektgruppen, die Berater und nicht zuletzt an die Projektleiter Stefan Häberlein und Daniel Jodjahn für ihr Engagement und den zeitlichen Einsatz.

Ernst nutzte seine Rede dazu, das Projekt der Qualitätsoffensive auch historisch einzuordnen. „Es galt, die mehrjährige, vielschichtige und schwierige Allgemeinsituation der Hochschule nach den Krisenjahren 2011 bis 2014 signifikant zu verbessern“, so der Rektor. In diesem Zusammenhang sprach er die Zulagenproblematik samt dem anschließenden Landtagsuntersuchungsausschuss, die Abwahl und die Ablösung der Rektorin sowie den massiven Täuschungsversuch an. „Die HVF sah sich der zunehmenden Gefahr einer Verschlechterung von Studien- und Arbeitsbedingungen ausgesetzt, die eine vorrangige Bearbeitung erfordert“, so Ernst weiter. Es galt, den Zusammenhalt der Hochschulangehörigen zu stärken, die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern, die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern zu intensivieren sowie einer fortgesetzten kritischen Diskussion über die Hochschule als Ganzes entgegenzuwirken.

Nach internen Überlegungen im Rektorat im März 2017 folgte ein erstes Stakeholder-Meeting im Mai 2018, bei dem die Anregung vorgebracht wurde, das Thema als Projekt anzugehen. Ernst: „Noch im selben Jahr entschied sich die HVF, einen Organisationsentwicklungsprozess unter der Bezeichnung „Qualitätsoffensive“ durchzuführen“.

Die Realisierung der Qualitätsoffensive wurde „aus der Mitte der Hochschule“ geplant, die von den Hochschulangehörigen getragen und gestaltet sein sollte. Und so wurde das Projekt letztendlich auch durchgeführt. Erschwerend im Projektablauf waren die neuen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie.

Den Stellenwert der Qualitätsoffensive für den Hochschulrat betonte Gudrun Heute-Bluhm. Als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg e.V. ist Heute-Bluhm auch die Vorsitzende des Gremiums der HVF. Während des gesamten Projekts ließ sich der Hochschulrat über den Fortschritt informieren und unterstützte das Vorgehen der beteiligten Personen.

Diese Beteiligten kamen dann, vertreten durch die Professorinnen Dr. Gunda Rosenauer und Dr. Annette Zimmermann-Kreher sowie die Referentin für Gleichstellung und Chancengleichheit Susanne Maier, selbst zu Wort. In ihrer Präsentation gingen sie nochmal auf den aktivierenden und partizipativen Prozess der Qualitätsoffensive ein und erläuterten die Bedeutung dieser Vorgehensweise und deren Umsetzung.

In der sich anschließenden Gesprächsrunde, moderiert durch den Pressesprecher der HVF, Andreas Ziegele, wurde das Projekt rückblickend diskutiert. Die Berater, die das Projekt von Anfang an mit begleitet haben, Jens Engelke von der CHE Consult GmbH aus Berlin und Hermann Reuke von der ZEvA (Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur) aus Hannover, stellten dem Projekt ein gutes Zeugnis aus. Auch Thomas Eigenthaler als stellvertretender Hochschulratsvorsitzender bewertete die Qualitätsoffensive als Projekt, dessen positive Auswirkungen sich schon während der Projektphase zeigten. Dr. Daniel Zimmermann, leitender Studienmanager zweier Master-Studiengänge und Sprecher einer Projektgruppe, erläuterte im Gespräch den Aufbau und die Arbeit der Steuerungsgruppe und der vier Projektgruppen. Professor Dr. Wolfgang Ernst machte deutlich, dass die insgesamt 13 Empfehlungen der Berater auch weitere Kapazitäten zur Bearbeitung erfordern.

Ein konkretes Ergebnis hat die Qualitätsoffensive bereits geliefert. Die HVF hat sich ein neues Leitbild gegeben. Dieses wurde sowohl von Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden vorgestellt. Von Seiten der Lehrenden taten dies Professorin Dr. Anna Steidle und Professor Dr. Rafael Bauschke. Für die Mitarbeitenden präsentierte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Judith Kausch-Zongo Teile des Leitbilds. Dass sich die Studierenden mit dem Leitbild identifizieren und auch daran mitgearbeitet haben, machten Simon Gottowik als Studentisches Senatsmitglied und die Absolventin Tabea-Josephine Häfner in ihren Ausführungen deutlich.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Übergabe des Abschlussberichts der Berater an das Rektorat. Jeweils ein Exemplar des knapp 400 Seiten umfassenden Berichts erhielten die Rektoratsmitglieder Professor Dr. Wolfgang Ernst (Rektor), Dr. Henrik Becker (Kanzler), Professor Dr. Thilo Haug (Prorektor Studium und Lehre) und Professorin Dr. Anna Steidle (Prorektorin Forschung und Internationales) aus den Händen der beiden Berater.

„Ich hoffe, dass das nun abgeschlossene Projekt der Qualitätsoffensive als gute Basis für die weitere Organisationsentwicklung und die Entwicklung der Hochschule als Ganzes genutzt wird“, sagte Wolfgang Ernst zum Ende der Veranstaltung.

Eine Fotostrecke zur Veranstaltung finden Sie hier.

v.l.: Jens Engelke (CHE Consult GmbH), Dr. Henrik Becker (Kanzler HVF), Prof. Dr. Wolfgang Ernst (Rektor HVF), Prof. Dr. Thilo Haug (Prorektor HVF), Prof. Dr. Anna Steidle (Prorektorin HVF) und Hermann Reuke (ZEvA).