Zuwanderung & Integration im Schwarzwald

19.11.2018

Zuwanderung & Integration im Schwarzwald: Begegnungen der besonderen Art

Zusammen mit Geflüchteten aus Afghanistan, Iran, Türkei, Palästina und Syrien führten Studierende des Vertiefungsbereichs „Zuwanderung & Integration“ der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg (HVF) auch in diesem Wintersemester wieder ein einwöchiges interkulturelles Kompetenzseminar in Wildberg-Schönbronn durch.

Es ging um Perspektivwechsel: Die „migrantischen Subjekte“ müssen nicht nur die deutsche Sprache lernen oder sich an die Kultur des Schwabenlands „anpassen“ – vielmehr kann von ihnen auch die „postmigrantische Gesellschaft“ viel lernen. In zahlreichen Vorträgen erfuhren die Teilnehmenden, welche aktuellen Fluchtdynamiken in den Herkunftsländern auftreten, wie universale Kulturmuster das Denken und Handeln der Menschen prägen, welche interkulturellen Konflikte es zwischen Arabern und Afrikanern in Anschlussunterkünften gibt, warum manche Akademiker in der Türkei verfolgt werden, welche deutschen Gesten im Ausland Empörung provozieren etc.

Neben Vorträgen und interkulturellen Teambuilding-Aufgaben bestand für die internationalen Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, mit ihren deutschen Peers Herausforderungen im Kontext von Verwaltungen und Alltag (Wohnsitzauflage, Sprachkurse, Bewerbungscheck etc.) zu erörtern. Es wurde viel gelacht, gelernt, ausgehandelt, gemeinsam gekocht (Spätzle meets Kebab), getanzt, ko-konstruiert und mit eingeladenen Experten diskutiert. Der Höhepunkt war in diesem Jahr die gemeinsame Verfilmung von kurzen „interkulturellen Überforderungssituationen“ (auf beiden Seiten) unter Anleitung der Regisseurin Souad El Hasnaoui, die im Seminar auch ihren aktuellen Film „Bleibeperspektive – eine machtvolle Praxis“ vorstellte.

Die intensiven Dialoge nach dem didaktischen Konzept des Ethnologen und Psychologen Prof. Dr. Alexander Loch (HVF) wurden gemeinsam im Team mit Nathalie Ramanau (Landratsamt Heilbronn), Andrea Schweitzer (Studentin Public Management), dem interkulturellen Referenten Louay Hindi sowie den Studierenden des 6. Semesters entwickelt, realisiert und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der HAW-Initiative für methodisch unterstützte Selbstinitiierung von Lernprozessen (HUMUS) gefördert.

Begegnungen der besonderen Art: Es wurde viel gelacht, gelernt, gemeinsam gekocht (Spätzle meets Kebab), getanzt und diskutiert.