Interesse geweckt?

Wir freuen uns über weitere Helfer:innen. Bei Fragen können Sie an unsere E-Mail-Adresse schreiben: fluechtlingsbetreuung [ӕ] hs-ludwigsburg.de

Alle Helfer:innen, die an fünf Terminen teilgenommen haben, bekommen zudem ein Teilnahmezertifikat.

Integration (er)leben – 7 Jahre Studierendeninitiative Refugees Welcome an der HVF

Das Projekt „Refugees Welcome“ wurde im Sommersemester 2016 mit Finanzierung des DAAD ins Leben gerufen. Seitdem betreuen ehrenamtliche Studierende der HVF Ludwigsburg Flüchtlinge und tragen dazu bei, sie in die Gesellschaft und in die Studierendengemeinschaft zu integrieren. Sie geben Deutschnachhilfe, helfen bei der Abwicklung von Behördengängen und integrieren die Menschen in Sport- und Kulturangebote. Das Projekt wird von den Studierenden in enger Zusammenarbeit mit dem Akademischen Auslandsamt der Hochschule durchgeführt. Ein Organisationsteam von zwei bis vier Studierenden leitet die Helfergruppe und steht den ehrenamtlichen Studierenden mit Rat und Tat zur Seite.

Das Projekt wird regelmäßig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, beispielsweise durch Berichte in der hochschuleigenen Zeitschrift Dialog (2018, Ausgabe 38) oder, wie auf dem unteren Bild zu sehen ist, im Staatsanzeiger (2017, Ausgabe 48).

Vorstellung des Projekts: https://www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/weiterfuehrende-infos-zu-daad-foerderprogrammen/welcome/

Vorstellung des Projekts an der HVF: https://www.daad.de/de/infos-services-fuer-hochschulen/expertise-zu-themen-laendern-regionen/fluechtlinge-an-hochschulen/profile/welcome-hs-ludwigsburg/

Quelle: Staatsanzeiger Baden-Württemberg (2017, Ausgabe 48) www.staatsanzeiger.de

Zufluchtsland Deutschland

Die Zahlen des Ausländerzentralregisters über die Herkunftsländer der Geflüchteten spiegeln sich im Projekt Refugees Welcome wieder. Die meisten Geflüchteten kommen 2016 aus dem Mittlere Osten. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine und anderen geopolitischen Vorfällen, nehmen neuerdings vermehrt auch Geflüchtete aus anderen Ländern teil.

Integrationsberichts des Landes Bade-Württemberg 2020: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/
fileadmin/redaktion/m-sm/intern/downloads/
Downloads_PIK/SIM_Landesintegrationsbericht_2020_P14_1.pdf

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Das Bundesamt in Zahlen 2016: Asyl, Migration und Integration:
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Statistik/
BundesamtinZahlen/bundesamt-in-zahlen-2016.pdf?__blob=publicationFile&v=16

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Das Bundesamt in Zahlen 2016: Asyl, Migration und Integration

Projektpräsentation bei der Welcome-Konferenz in Berlin

„[…] die Welcome-Konferenz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), welche vom 10 bis 11. September im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin stattfand, [bot] den perfekten Rahmen um neue Ideen zu sammeln, Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte für mögliche Kooperationen zu knüpfen.“ - Aylin Koschyk & Lina Häge

Einen vollständigen Bericht über die Welcome-Konferenz 2018 aus der Sicht von Aylin Koschyk und Lina Häge finden Sie unter: https://www.hs-ludwigsburg.de/fileadmin/Seitendateien/einrichtungen/auslandsamt/Welcome/
20180911_WelcomeKonferenzBericht.pdf

Der Nachgang des DAADs zur Konferenz mit einer Zusammenfassung einiger Inhalte sowie Bilder der Veranstaltung finden Sie unter: https://www.daad.de/en/information-services-for-higher-education-institutions/expertise-on-subjects-countries-regions/refugees-at-higher-education-institutions/konferenz-erfolge-herausforderungen/

Einblick in den Projektalltag

Das Projekt „Refugees Welcome“ zielt darauf ab, studien- und ausbildungsinteressierten Geflüchteten konkrete Hilfeleistungen beim Erlernen der deutschen Sprache, bei der Erlangung praxisnaher und alltagstauglicher Rechtsgrundkenntnisse sowie beim Umgang mit Behörden anzubieten. Um eine Integration in den (Studien-) Alltag zu fördern, werden Freizeit- und Sportangebote sowie interkulturelle Trainings veranstaltet. Angehende Landesbeamtinnen und -beamte können so im Gegenzug ihr theoretisch erlerntes Wissen anwenden und durch die Erlangung interkultureller Handlungskompetenzen sich besser auf ihr künftiges Tätigkeitsfeld im Public Sektor vorbereiten.

Die studentische Initiative umfasst vier Bausteine:

Maßnahme 1: Sprachhilfen für Fortgeschrittene

richtet sich vor allem an Geflüchtete die schon Deutschkenntnisse (A2/B1-Niveau) haben, um diese zu Aus- und Weiterbildungszwecken zu vertiefen.
Hilfestellung bei Prüfungsvorbereitung und Hausaufgaben sowie Verständnisproblemen der kulturellen Inhalte.
Wöchentliche Nachhilfestunden abends zweimal die Woche
In Kleingruppen durchgeführt (kein Frontalunterricht)
Regelmäßig Bewerbungstrainings in Zusammenarbeit mit der IHK Stuttgart

Maßnahme 2: Interkulturelle Trainings für und mit Geflüchteten

Als Fachprojekt unter Anleitung von Lehrenden durchgeführt und somit für die Studierenden anrechenbar.
Deutsche Studierende können kulturelle Unterschiede kennenlernen und diskutieren.
Geflüchtete werden in den Hochschulalltag integriert und lernen das deutsche Ausbildung- und Hochschulsystem kennen.

Maßnahme 3: Beratungs-Sessions und Behördencoaching

Regelmäßig angeboten von Studierenden aus höheren Fachsemestern.
Themen individuell auf die Geflüchteten zugeschnitten z.B. Studium, Wohnungssuche etc.
1-2x im Jahr in Kooperation mit umliegenden Städten und Gemeinden Rechtskurse für Geflüchtete.
Geplant ist, im Rahmen von Beratungssituationen mit Unterstützung von Lehrenden über die Erfahrungen der Geflüchteten in deutschen Behörden Kurzfilme zu verschiedenen Themen, wie z.B. zum Thema "Stress/Überforderungssituationen im interkulturellen Kontakt (Schule, Nachbarschaft, Unterkunft)", zu drehen und diese im Rahmen des Unterrichts für angehende "Verwaltungsprofessionals" zu präsentieren bzw. zu reflektieren.

Maßnahme 4: On-Campus Aktivitäten

Gemeinsame Aktivitäten sowie Freizeit- und Sportaktivitäten z.B. kulinarische Abende, Theaterworkshops, Sportveranstaltungen (z.B. Fußball, Bouldern) usw.
Zudem sollen Geflüchtete zu bestehenden Hochschulveranstaltungen eingeladen werden wie z.B. Campus-Sommerfest, Grillfest der Studierendenvertretung usw.

Durch die Förderung der Initiative durch den DAAD ist es möglich, die Flüchtlinge an dem studentischen Leben teilhaben zu lassen und ihnen die ersten Schritte in Deutschland zu erleichtern. Im Rahmen des Projekts konnten Kontakte zu Landsleuten hergestellt werden, die entweder in Deutschland studieren, oder als Flüchtlinge schon länger in Ludwigsburg sind. Sie helfen bei der Beratung und Integration von neu ankommenden Flüchtlingen.

Perspektivwechsel: Von Geflüchteten lernen

Interkulturelle Kompetenzen sind heutzutage soft skills von herausragender Bedeutung. Dies gilt auch für alle Verwaltungen, die es mit der „Willkommenskultur“ ernst meinen. Man muss sich nur in Baden-Württemberg umschauen: bereits jeder vierte Mensch zählt zu den „Eingewanderten und ihren (direkten) Nachkommen“ (oder wie es in Statistiken steht: „Menschen mit Migrationshintergrund“).

Im Kern geht es beim HVF-Blockseminar „Perspektivwechsel – von Geflüchteten lernen“ um ein besonderes Lern-Arrangement, eine Art joint learning journey, bei welcher in einem (erlebnispädagogischen) Setting außerhalb von Klassenzimmern ein Begegnungsraum geschaffen wird, in dem sich (zukünftige) „Verwaltungsprofessionals“ und „Experten ihrer Herkunftskulturen“ auf Augenhöhe austauschen. Perspektivwechsel-Seminare beinhalten Vorträge aus den Herkunftsländern, Verfilmung interkultureller Stress-Situationen, cross cultural teambuilding-Elemente, studentische Themeninputs und Reflexionsschleifen mit Lehrenden und internationalen Experten, Beratungs-Sessions, preisgekrönte Experten-Inputs von internationalen Vortragenden sowie landeskundliche Komponente zum Erleben wie z.B. das Buffet der Kulturen, Musik & Tanz uvm.

Projektvorstellung: https://www.hs-ludwigsburg.de/international/refugees-welcome-at-hvf/projekt-seitenwechsel.html

Verantwortlicher Prof. Dr. Alexander Loch: https://www.alexander-loch.de/de/home/